Flächensparen und Wohnraum in der ILE Allianz B303+

Unbelebte Ortskerne, aber versiegelte Flächen und Neubaugebiete an den Ortsrändern – der sogenannte Donut-Effekt ist auch hier in der Region zu beobachten. Um dem entgegenzuwirken, setzen die Gemeinden der „ILE Allianz B303+“ auf Kooperation. Gemeinsam haben sie ein Planungsbüro zur Erstellung des sogenannten Vitalitäts-Checks beauftragt.

Im ersten Schritt wurden durch die Mitarbeiter in den ILE-Verwaltungen in den vergangenen Monaten alle relevanten Infrastrukturdaten über die Nahversorgung, medizinische und soziale Angebote, Vereine, Altersstruktur etc. in eine Datenbank einpflegt – also eine Erhebung des Status-Quo. Darauf folgte eine Erfassung aller Baulücken, leerstehenden Wohngebäude, Hofstellen, Gewerbebrachen und Nachverdichtungspotenziale.

Als nächstes sollen nun die Eigentümer der Baulücken und Leerstände angeschrieben werden. Es geht darum herauszufinden, wo Beratungsbedarf besteht und ob einzelne Potenzialflächen oder Gebäude sogar reaktiviert werden können.

Die Erhaltung lebendiger Ortskerne, die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum und die Bewahrung eines attraktiven Wohn- und Lebensumfeldes ist eine zentrale Herausforderung in der Region. Der Nutzung von teilweise oder ganz leerstehenden Gebäuden sowie Baulücken kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Gemeinsames Anliegen der Bürgermeister ist es, langfristig flächensparend den Immobilienbedarf in der Region für alle Zielgruppen zu decken.

Unterstützt und gefördert vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken werden jetzt die dazu nötigen Informationen zusammengetragen. Geeignete Angebote und Informationen für Eigentümer, Wohnungssuchende und Bauwillige sollen zu Vermeidung und Verringerung von Leerständen und Baulücken beitragen. Mit der bewussten Ausrichtung auf die Nutzung, Sanierung und erfolgreiche Vermarktung innerörtlicher Immobilien wollen die Gemeinden diese Entwicklung voranbringen. Das dient sowohl den Gebäude- und Grundstückseigentümern als auch den Bauwilligen vor Ort.

Entsprechend bitten die Kommunen um Mitarbeit bei der im Juni und Juli erfolgenden Eigentümerbefragung. Die Mitarbeit bei dem Projekt auf völlig freiwilliger Basis wird umso erfolgreicher sein, je mehr Immobilieneigentümer sich beteiligen und die ausgefüllten Fragebögen in die Rathäuser zurückgeben. Es gilt den Wert der ggf. zur Alterssicherung gedachten Immobilie zu erhalten, leere Gebäude und Grundstücke vor eventueller Verwahrlosung zu schützen und Vermarktungschancen zu erkennen. Der Aufbau einer interkommunalen Immobilienplattform ist ebenso denkbar wie konkrete, kostenfreie Architektenberatungen für die sich meldenden Eigentümer.

Michael Keilich

1.Bürgermeister Gemeinde Sonnefeld und Vorsitzender der ILE